Anfangs in einem Kopf-an-Kopf-Rennen, am späteren Abend dann sichtlich klar entscheidet der CDU-Kandidat die Bürgermeister-Wahl für sich. Nach 18 Jahren muss Amtsinhaber Christian Nitsch nun seinen Stuhl räumen.

Bürgel. Noch gegen 19.20 Uhr schien alles offen: Gerade einmal sieben Stimmen Vorsprung hatte der 29-jährige CDU-Kandidat zu diesem Zeitpunkt. Gut 20 Minuten später dann Klarheit: Christian Nitsch, der seit 18 Jahren die Geschicke der Töpferstadt leitete, räumt seine Wahlniederlage ein. Auf dem Weg zu Wahlsieger Johann Waschnewski, dem er gratulieren will, begegnen sich der alte und neue Bürgermeister. Es wird kurzes ein Treffen, verbunden mit unterdrückten Emotionen.

 „Ich bedanke mich bei allen Wählern, die mir ihr Vertrauen geschenkt haben. 18 Jahre als Bürgermeister von Bürgel waren eine lange Zeit, die ich nicht missen möchte. Ich bin auf meinen neuen Lebensabschnitt gespannt“, sagt Nitsch auf Nachfrage unserer Zeitung. Dem Neuen, den er eigentlich seit Jahren kennt, wünscht er eine glückliche Hand und alles Gute.

1463 abgegebene und gültige Stimmen notiert Wahlleiter Joachim Schenkel in die Unterlagen des vorläufigen Wahlergebnisses. 964 Wahlberechtigte stimmten für Waschnewski, 499 für Christian Nitsch.

Ein überaus klares Wählervotum, findet CDU-Landtagsabgeordneter Mario Voigt, der sich zur kleinen Wahlparty im Sportlerheim eingefunden hat. „Ich verliere einen guten Mitarbeiter und Bürgel bekommt einen guten Bürgermeister“, kommentiert er den Wahlausgang aus seiner Sicht.

„Die Freude ist natürlich groß für unser junges CDU-Mitglied“, sagt CDU-Kreisvorsitzender Andreas Heller und schiebt hinterher: „Es ist der Verdienst von Johann selbst, dass er die Wahl gewonnen hat.“

150 Termine hat der 29-jährige Johann Waschnewski während des Wahlkampfes absolviert, er war bei Vereinen, den Bürgern, bei den Unternehmen und in den Institutionen. Nun, nach dem Sieg, spricht er von einem spannenden Wahlabend, er bedankt sich bei Christian Nitsch für den fairen Wahlkampf und davon, dass die Bürgeler eine Veränderung haben wollten. „Ich werde den Bürgern von Bürgel dienen“, sagt er weiter. Ob ihm das Maß an Verantwortung bewusst ist? Sicherlich übernehme er eine Menge Verantwortung, entgegnet der junge Politikwissenschaftler. Aber schließlich wachse man ja mit seinen Aufgaben.

Mit Amtsvorgänger Christian Nitsch sieht er sich nicht über Kreuz liegen. Man kenne sich gut, ein Jahr lang sei er ja der Stellvertreter des Bürgermeisters gewesen, sagt Waschnewski, der von einem geregelten Amtsübergang ausgeht.

Frank Kalla / 08.06.15 / OTZ

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